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Ein vereintes Deutschland in einem sich vereinigenden Europa.
Ein einiges Europa an der Seite Amerikas |
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Nach
der Wiedervereinigung und der Erlangung der Souveränität hat Deutschland
seine Integration in die internationale Staatengemeinschaft eher verstärkt
denn vermindert. Die Verträge von Maastricht und Amsterdam spiegeln
das zugrunde liegende Verhältnis zwischen der deutschen und der europäischen
Einigung wider. Das verlässliche Engagement der Vereinigten Staaten
für die Sicherheit Deutschlands und Euorpas über Jahrzehnte hinweg
war zur Überwindung der Teilung Deutschlands und des Kontinents ausschlaggebend.
Jetzt ist es für die europäischen Alliierten an der Zeit, den Vereinigten
Staaten einen Teil der Last abzunehmen.
©
2000
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Rudolf
SCHARPING
Bundesverteidigungsminister
der Bundesrepublik Deutschland |
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Eine europäische Sicherheitsarchitektur
an der Schwelle des 21. Jahrhunderts |
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"Sicherheit
im 21. Jahrhundert ist das, was wir daraus machen. Wir haben die Mittel
und das Instrumentarium, um die Dinge in die richtige Richtung zu
lenken. Ausmass und Vielfalt dieser Herausforderungen können nur innerhalb
eines breiten Sicherheitskonzepts sinnvoll angegangen werden, eines
Konzepts, das nicht nur militärisch angelegt ist, sondern auch politische,
wirtschaftliche und soziale Aspekte mit einschliesst. Nur ein solcher
umfassenderer Ansatz gibt uns die Möglichkeit, über das Kurieren an
den Symptomen hinauszugelangen." Javier Solana unterbreitet uns in
einem Artikel aus den letzten Tagen seiner Amtszeit als NATO-Generalsekretär
eine Zukunftsvision der verschiedenen Herausforderungen, denen wir
uns zu stellen haben, wollen wir die europäische Sicherheit gewährleisten.
©
2000
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Javier
SOLANA
Ehemaliger NATO-Generalsekretär
(Dez. 1995 - Okt. 1999) |
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Die europäische Verteidigung auf dem Vormarsch |
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Das
Vereinigte Königreich sagt seit langem, dass Europas Wünsche nach
einer Außen- und Sicherheitspolitik so lange folgenlos bleiben werden,
wie nicht für die Ausstattung mit den notwendigen Kapazitäten gesorgt
wird, die seinen Anliegen auf diesem Gebiet erst Nachdruck verleihen.
Europa wird nur dann eine wahrhafte verteidigungspolitische Identität
bekommen, wenn ihm die notwendigen Militärkapazitäten verliehen werden,
um zur Durchsetzung seiner gemeinsamen Außen- und Sicherheitspolitik
wirkliche Interventionen am Boden, zu Wasser und in der Luft zu führen.
Die NATO bildet die Grundlage unserer kollektiven Verteidigung und
wird auch in Zukunft eine wichtige Rolle für das Krisenmanagement
spielen. Dadurch, dass wir Europa mit eigenen Militärkapazitäten versehen,
verstärken wir nicht allein seine Interventionsfähigkeit, sondern
konsolidieren darüber hinaus auch die Atlantische Allianz.
©
2000
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Sir
Michael JAY
Botschafter
Grossbritanniens in Frankreich |
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Ansichten der deutsch-französischen Beziehungen |
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Aufgrund
seiner Bedeutung und seines Einflusses in West-, Mittel- und Osteuropa
stellt Deutschland unbestritten eine Regionalmacht dar. Seine Rolle
als drittgrößte Wirtschaftsmacht verleiht ihm einige Merkmale einer
sich herausbildenden Großmacht. Die Gefahr besteht heute aber nicht
so sehr darin, daß es im Widerspruch zu dem Projekt Europa nach einer
Stärkung der "nationalen Sichtweise" streben könnte. Weitaus beunruhigender
erscheint Deutschlands Hinwendung zu seinen innenpolitischen Schwierigkeiten.
Nichts wäre für die deutsch-französischen Beziehungen schädlicher
als ein sich in Selbstzufriedenheit ergehender Immobilismus. Unsere
Bemühungen sollten also hauptsächlich auf die Annäherung der Menschen
und der Völker zielen.
©
2000
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Xavier
de VILLEPIN
Senator Vorsitzender des Ausschusses
für Auswärtiges, Verteidigung und Streitkräfte |
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Europäische Verteidigungspolitik : Französische Initiativen
und deutsch-französische Partnerschaft |
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Es
musste erst ein Krieg ausbrechen, bevor sich Europa ernsthaft seiner
Mängel auf dem Gebiet der Verteidigung bewusst wurde. Wir empfanden
diese Situation wirklich als unangenehm, weil wir das Gefühl hatten,
dass die Europäer, die von dem Konflikt doch zuallererst betroffen
waren, bei den Gesprächen anderthalb Jahre lang zwar eine unschätzbare
Rolle gespielt hatten, dass aber zu dem Zeitpunkt, als es darum ging,
militärisch zu drohen, um eine politische Lösung zu erzwingen, die
Unterstützung durch die Vereinigten Staaten und deren militärische
Überlegenheit in Anspruch genommen werden mussten. Für uns Europäer
war dieser Konflikt eine Gelegenheit, uns dessen bewusst zu werden,
dass dieses ursprünglich militärische Handicap irgendwann in ein politisches
umschlagen würde.
©
2000
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Paul
QUILES
Abgeordneter des Dept. Tarn
Vorsitzender des Ausschusses für Verteidigung |
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Die deutsch-französische Partnerschaft und die europäische
Sicherheits- und Verteidigungspolitik |
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Bei
den Fortschritten auf dem Weg zu einer europäischen Integration im
Bereich der Sicherheits- und Verteidigungspolitik ging von der deutsch-französischen
Partnerschaft anders als in früheren Phasen des Integrationsprozesses
keine Antriebskraft aus. Ausnahmsweise einmal war die britisch-französische
Partnerschaft für die europäische Integrationsbewegung tonangebend.
Die Frage ist nunmehr, ob Deutschland und Frankreich in europäischen
Verteidigungsfragen eine zentrale Rolle übernehmen können, was umso
wünschenswerter wäre, als das Vereinigte Königreich auch weiterhin
in seinem europäischen Tatendrang durch innenpolitische Schwierigkeiten
behindert werden wird.
©
2000
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François
HEISBOURG
Präsident des Zentrum
für Sicherheitspolitik, Genf |
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Die europäische Sicherheits- und Verteidigungsarchitektur |
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Durch
die Zuspitzung der Kosovo-Krise wurde das Eingreifen der NATO erforderlich
- und damit auch das der Vereinigten Staaten mit der logischen und
leicht nachvollziehbaren Konsequenz, daß das Krisenmanagement bisweilen
eher den amerikanischen als den europäischen Machtinteressen diente.
Ein weiteres Mal traten unsere Schwierigkeiten zutage, kohärent und
autonom auf Krisen zu reagieren, die sich vor unserer Haustür abspielen,
und es war ein weiterer Beleg dafür, daß das Problem weniger in einem
"zuviel Amerika" als in einem "zuwenig Europa" besteht Offensichtlich
sind die Staaten der Europäischen Gemeinschaft durch das Defizit an
militärischen Kapazitäten dazu gezwungen, auf die "leadership" Amerikas
zurückzugreifen. Aber selbst wenn bei den strategischen Interessen
Übereinstimmung herrschen mag, so sind doch die strategischen Vorstellungen
Washingtons nicht unbedingt mit denen der Europäischen Union identisch.
©
2000
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Vice-amiral
d'escadre
Jacques CELERIER
Direktor des Nationalen Verteidigungsinstituts
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Bestialität und Humanität
Ein Krieg an der Grenze zwischen Recht und Moral |
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Der
Blick zurück auf den Kosovo-Krieg, den wir mit vorliegendem Artikel
von Jürgen Habermas - verfasst zu einem Zeitpunkt, als die Waffen
noch nicht verstummt waren - werfen wollen, führt uns wieder einen
schwierigen, aber zentralen Moment in der europäischen Geschichte
vor Augen, in dem einige latente Widersprüche Europas und - in einem
umfassenderen Sinne - der westlichen Welt zu Tage getreten sind. Der
Autor befasst sich vor allem mit der Frage der Legitimität und der
rechtlichen Grundlagen für die internationale Intervention, wobei
er dem Unterschied zwischen Verrechtlichung und Moralisierung der
internationalen Politik nachgeht: "Solange die Menschenrechte auf
globaler Ebene vergleichsweise schwach institutionalisiert sind, kann
sich die Grenze zwischen Recht und Moral wie im vorliegenden Fall
verwischen". Das Problem besteht also genau darin, daß die Menschenrechtspolitik
"einen blossen Vorgriff auf einen künftigen kosmopolitischen Zustand"
darstellt, "den sie zugleich befördern will"! ...
©
2000
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Jürgen
HABERMAS
Sozialphilosoph |
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