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• Die neuen Technologien und die Revolution in der Wirtschaft
Die Revolution, die durch das Internet und die digitale Welt ausgelöst wurde, kommt den Revolutionen früherer Zeiten durch Eisenbahn bzw. Elektrizität gleich. So gesehen, handelt es sich nicht um eine schlichte Weiterentwicklung gegenüber den bereits bekannten Informatikanwendungen. Die Informatik hat dazu beigetragen, die Leistungsfähigkeit des Produktionsapparates, d.h. das Angebot zu verbessern. Das ist ein erheblicher Unterschied, da diese Revolution in allen Punkten dem gleicht, was sich im Anschluss an die Entdeckung der Elektrizität ereignet hat. Für das Internet gilt dasselbe: Durch die Verbreitung der Informatik wird die digitale Revolution des Produktionsapparates fortgesetzt, wodurch wiederum das Angebot verbessert werden kann. Abgesehen davon entsteht daraus aber auch eine neue Nachfrage. © 2001
Alain MINC - Wirtschaftswissenschaftler


Deutsch-Französisches Forum: In Ihrem neuesten Buch www.capitalisme.fr gebrauchen sie den Begriff "Revolution" zur Kennzeichnung der sektorenübergreifenden Verbreitung der neuen Informationstechnologien. Warum "Revolution" und nicht eher "Evolution"?

Alain Minc: Ich bin in der Tat der Ansicht, dass die Revolution, die durch das Internet und die digitale Welt ausgelöst wurde, den Revolutionen früherer Zeiten durch Eisenbahn bzw. Elektrizität gleichkommt. So gesehen, handelt es sich nicht um eine schlichte Weiterentwicklung gegenüber den bereits bekannten Informatikanwendungen. Die Informatik hat die Leistungsfähigkeit des Produktionsapparates, d.h. das Angebot verbessert, allerdings keinerlei Nachfrage bei dem Endverbraucher nach sich gezogen. In dieser Hinsicht ist der Unterschied erheblich, da diese Revolution in allen Punkten dem gleicht, was sich im Anschluss an die Entdeckung der Elektrizität ereignet hat. Zum einen hat diese nämlich den Produktionsapparat verwandelt und die angebotsseitige Produktivität verbessert. Darüber hinaus sind dadurch aber Kaffeemaschine, Kühlschrank, Waschmaschine usw. entstanden, d.h. eine neue Nachfrage beim Endverbraucher. Für das Internet gilt dasselbe: Durch die Verbreitung der Informatik wird die digitale Revolution des Produktionsapparates fortgesetzt, wodurch wiederum das Angebot verbessert werden kann. Abgesehen davon entsteht daraus aber auch eine neue Nachfrage. Wenn man die Kosten für Satellitenfernsehen, Handy, PC und überhaupt alle Ausgaben im Zusammenhang mit den neuen Technologien zusammenrechnet, kommt man schon jetzt auf einen stolzen Anteil der Endnachfrage. Gewissermaßen das Gegenstück zu Kaffeemaschine und Kühlschrank. So gesehen lässt sich durchaus der Standpunkt vertreten, dass es sich um eine wirkliche Revolution handelt, die den Anstoß zu einem langen Wachstumszyklus gibt. Nichtsdestotrotz bedeutet das keine jährliche Wachstumssteigerung, sondern nur, dass die Neigung der Konjunkturkurve zwischen ein und zwei Prozent zulegt. Das ist allerdings schon recht viel.

Forum: In Ihrem Buch erklären Sie, dass die Periode eines "Kapitalismus der Vermögensbildung", die auf den "Unternehmenskapitalismus" folgt, das seit 1945 bestehende sozioökonomische Gleichgewicht zerstört. Wie muss man sich das Gleichgewicht vorstellen, das nach und nach an dessen Stelle treten wird? Besteht zudem nicht die Gefahr, dass die neu entstandenen Gegengewichte, von denen Sie in ihrem Buch sprechen (öffentliche Meinung, Justiz, Medien) ein von der Gesellschaft akzeptiertes demokratisches Gleichgewicht in Frage stellen?

A. Minc: Worin bestand denn das Modell des Unternehmenskapitalismus? Die Unternehmensführungen einigten sich mit den Gewerkschaften über die Aufteilung des Mehrwertes zwischen Gehaltserhöhungen und Investitionen, wobei die Kapitalrentabilität, d.h. die Interessen der Aktionäre, außer acht gelassen wurden. Diese betriebsinterne Austarierung erfolgte unter der schützenden Hand des Staates. Dieses Verhandlungssystem ging Hand in Hand mit einer wirtschaftspolitischen Mitbestimmung, wie sie auf der Ebene des Nationalstaates zwischen Arbeitgebern, Arbeitnehmern und dem Staat ihren Platz hatte. Es handelte sich dabei um ein sozialdemokratisches Regulierungsmodell, das sowohl über den Umweg der Steuerpolitik als auch durch die Umverteilungssysteme vor allem danach strebte, Einkommensungleichheiten aus der Arbeitstätigkeit abzubauen. Dieses Modell ist in sich zusammengebrochen.

Demgegenüber ist in dem neuen Kapitalismustypus die Macht aus den Händen der Unternehmensführung in die Hände der Aktionäre übergegangen, die nicht die 200 reichsten Familien Frankreichs oder die Führungsetage der Banque de France sind. Es sind vielmehr die Kleinanleger aus der ganzen Welt, die mehreren Tausend Anlagespezialisten die Befugnisse erteilen, das Ersparte zu verwalten: Im Falle der Rentenfonds sind es die Anlageverwalter für Pensionsfond und bei Kollektivsparsummen die mutual funds manager. Sie sind von den Kleinanlegern der ganzen Welt bevollmächtigt, ihre Interessen zu vertreten. In diesem System liegt die Macht folglich in den Händen der Aktionäre, und die Gegenmächte, mit denen es die Unternehmensführungen zu tun bekommen, sind nicht länger der Staat und die Gewerkschaften, sondern im Grunde neu entstandene Gegenmächte:

- die Rechtsvorschriften und deren verlängerter Arm, der Richter,

- die Medien, die dieselben Forderungen nach Transparenz gegenüber der Wirtschaftswelt wie gegenüber der Politik erheben

- sowie die öffentliche Meinung, dieser allgegenwärtige und so außerordentlich schwierig zu fassende gesellschaftliche Akteur.

Dieses System bedingt gleichzeitig eine Erhöhung der Kapitalrentabilität und damit auch eine Erhöhung der Kapital- auf Kosten der Arbeitseinkünfte, woraus sich eine für das gesellschaftliche Gleichgewicht wichtige Problematik ergibt: 50 Jahre lang haben wir mit dem Gedanken an die Umverteilung der Arbeitseinkünfte gelebt, während sich heute hinsichtlich der Ungleichheiten in Wahrheit nur eine Frage stellt, nämlich die nach der Umverteilung der Wertsteigerung. Dieser Problematik haben sich die gesellschaftlichen Kräfte, die sich als Ausdruck eines Umverteilungswillens sehen, d.h. die Linke, in keiner Weise gestellt.

Forum: Welchen Einfluss übt die Internetökonomie auf das politische Handeln, gerade auch auf die Sozial- und Wirtschaftspolitik aus?

A. Minc: Die Wirtschafts- und Sozialpolitik wird nicht durch die Internetökonomie verändert, sondern durch die Globalisierung. Wir stecken in einer neuen Phase, weil zwei Phänomene ineinander greifen: auf der einen Seite der weltweite Sieg der Marktwirtschaft, auf der anderen die technologische Revolution. Die beiden mussten sich nicht unbedingt zur selben Zeit ereignen. Für den weltweiten Siegeszug der Marktwirtschaft ist der Untergang des Kommunismus ein nicht zu vernachlässigender Erklärungsfaktor, der allerdings mit der Internetökonomie gar nichts zu tun hat. Demnach entsteht die Revolution aus einem Zusammenfall zweier Ereignisse, wie es im übrigen immer das zufällige Zusammenspiel von Ereignissen ist, aus dem die wirklichen Revolutionen entstehen.

In der globalisierten Welt haben sich natürlich auch die Parameter der makroökonomischen Politik verschoben. Die Währungspolitik wird genauso wenig wie faktisch die Haushaltspolitik noch national geführt, weil den Spielräumen für Haushaltsdefizite ganz klare Grenzen gesetzt sind. Daraus wird deutlich, dass die Instrumente der makroökonomischen Politik nicht mehr so sehr klassische Makroinstrumente sind, sondern dass sie sich zu Mikroinstrumenten wandeln. Durch Strukturreformen lässt sich die Entwicklungsdynamik eines Wirtschaftsgefüges angebotsfördernd beeinflussen, aber auf nationaler Ebene stößt man auf große Schwierigkeiten, will man die Nachfrage regulieren. Nachfrageorientierte Eingriffe sind künftig supranationaler Natur: Es handelt sich dabei entweder um die Währungspolitik, die für uns Europäer in den supranationalen Bereich fällt, oder um eine Haushaltspolitik, die von nun an durch die Vorgaben des Stabilitäts- und Wachstumspaktes sehr strengen Bedingungen unterliegt.

Forum: Sie vertreten die Ansicht, dass diese Entwicklung das Bewusstsein der Verbraucher und der Aktionäre dafür schärfen wird, dass sie an Macht gewonnen haben. Gilt das ihrer Meinung nach auch für ihr Verantwortungsbewusstsein?

A. Minc: Ich denke, dass Ähnliches in einem System mit wirklichen Gegenmächten auch für das Verantwortungsbewusstsein zutrifft. Meines Erachtens stellt die Triade Richter-Medien-Öffentlichkeit so gesehen eine unendlich stärkere Gegenmacht dar als die Partnerschaft Staat-Gewerkschaften, die sich im Grunde nur für die sozialen Aspekte interessiert hat. Letztere standen den Verbraucherinteressen, dem Umweltschutz, dem Belastungspotenzial der Unternehmen, den Gesundheitsfragen und dem Problem der Produktqualität gleichgültig gegenüber. Die Triade Richter-Medien-Öffentlichkeit bringt dagegen natürlich all jenen Problematiken eine viel größere Aufmerksamkeit entgegen, die mit dem Verbrauch, den Lebensbedingungen und -formen sowie der gesellschaftlichen Integration zusammenhängen, als den eigentlich sozialen Aspekten. Deswegen lässt sich dahinter ein weitreichender Wandlungsprozess vermuten.

Wir leben in einer Gesellschaft, in der die wesentlichen Konflikte nicht länger im Zusammenhang mit der Arbeitswelt stehen, sondern gesellschaftliche Konflikte darstellen. Dabei handelt es sich nicht länger um gehaltspolitische Auseinandersetzungen, sondern um ethische Konflikte, die eine ganze Reihe von Grundentscheidungen betreffen, wie z.B. die Ausgewogenheit zwischen dem Grundsatz der Effizienz und dem Prinzip der Vorbeugung. Das zeigt deutlich, dass sich die wirklichen Streitpunkte aus dem Gebiet des Sozialen auf die Gesellschaft als Ganzes verlagert haben.

Forum: Sind Sie der Ansicht, dass den Vereinigten Staaten ihr Vorsprung auf dem Gebiet der neuen Informationstechnologien die Möglichkeit bietet, ihre Macht weiter zu untermauern? Oder bedeutet das Internet etwa umgekehrt das Ende der Ideologien und der kulturellen Dominanz? Welche Perspektiven haben wir in einer Partie, dessen Regeln von einem der Spielteilnehmer, den USA, festgesetzt wurden?

A. Minc: Ich glaube, dass der gegenwärtigen Dominanz der Vereinigten Staaten etwas ganz Eigentümliches anhaftet. Die zurückliegenden Etappen der kapitalistischen Wirtschaftsentwicklung räumten den Organisationsformen der industriellen Massenfertigung einen großen Platz ein. Es war kein Zufall, wenn hierarchisch organisierte Gesellschaften wie die deutsche oder die japanische damit so gut zurecht kamen. Die Vereinigten Staaten haben sich dem angepasst, aber es entsprach nicht der wahren Natur der amerikanischen Gesellschaft.

Zur Zeit entspricht die Internetökonomie dagegen voll und ganz den zentralen Wertvorstellungen der amerikanischen Gesellschaft: Unternehmergeist, Individualismus, Risikobereitschaft, das Unvorhergesehene, die Vernetzung, die freundlichen Umgangsformen usw. Durch ein Zusammenspiel günstiger Umstände ist es nunmehr das amerikanische Sozialmodell, das mit der Internetökonomie am besten übereinstimmt. Ich glaube, dass einer der Gründe für den Vorsprung der Vereinigten Staaten weit eher darin zu suchen ist als in der Tatsache, dass die Steuerbelastung niedriger oder die Unternehmensgründung leichter ist. Es gibt eine tiefe Übereinstimmung zwischen dem amerikanischen Gesellschaftsmodell und der Dynamik der neuen Wirtschaft. Das ist auch der Grund dafür, dass Europa, selbst wenn die Aufholphase eingeleitet wurde, mit diesen Wandlungsprozessen weniger gut zurecht kommen wird als die Vereinigten Staaten. Eigentümlicherweise hat der Wirtschaftsvorsprung der Vereinigten Staaten also mehr mit ihrem Gesellschaftsmodell zu tun als mit objektiven Faktoren.

Forum: Sind in Ihren Augen die Folgen des Internetkapitalismus auf das Bildungssystem wünschenswert, das dadurch gegenüber der Konkurrenz geöffnet werden könnte? Glauben Sie, dass wir wirklich imstande sind, die Gefahren zu vermeiden, die damit einhergehen? Besteht das Lernen und die Aufnahme von Kenntnissen nicht vor allem in einem langen Lernprozess zwischen einem Lehrer und einem Schüler?

A. Minc: Ich glaube, dass sich das Bildungssystem auf eine zunehmende Konkurrenz zubewegt und dass die Internetökonomie im Grunde gar nichts damit zu tun hat. Meines Erachtens erwächst dem Bildungssystem ein stärkerer Wettbewerb, weil wir uns in einer Übergangsphase von einer Marktwirtschaft zu einer Marktgesellschaft befinden. Angesichts einer schon existierenden weltweiten Konkurrenz zwischen den Hochschulen zur Ausbildung von Führungsnachwuchs und einer Politik der Konzernzusammenschlüsse, bei der bereits zu einer Nachwuchsanwerbung aus aller Welt gegriffen wird und die Abschlüsse aus Harvard, der London Business School und der Université Paris-Dauphine miteinander verglichen werden, in Anbetracht der Tatsache, dass der dynamische Teil der Bevölkerung sich auf dieses weltumspannende Spiel einlässt, werden wir Zeuge der ersten Entwicklungsansätze, in denen der Wettbewerbsfaktor innerhalb des Bildungssystems immer greifbarer wird. Das bedeutet nicht, dass strenge Vorgaben zur Wahrung der Gleichheit oder vielmehr der sozialen Gerechtigkeit nicht weiter bestünden. Vor dem Hintergrund der Marktgesellschaft besteht meiner Ansicht nach die soziale Verantwortung nicht länger in dem Gleichheitsgrundsatz, sondern in sozialer Gerechtigkeit, d.h., dass es nicht mehr darum geht, allen gleichermaßen zu helfen, sondern all jene mehr zu unterstützen, die der Hilfe am dringendsten bedürfen. Das gilt vor allem für die Zugangsmodalitäten zu den Hochschulen und für die Stipendien. Ein Beispiel: bei einem auf dem Gleichheitsgrundsatz basierenden System kann man sich ohne anfallende Gebühren für eine Doktorarbeit einschreiben. Da nun aber vier Fünftel der Doktoranden aus wohlhabenden Kreisen stammen, werden diese auf Kosten der einkommensschwachen Schichten durch ein solches System stärker subventioniert. Es handelt sich dabei um ein vollkommen unausgewogenes System. Ein Zuviel an Gleichheit führt zur Ungleichheit. In einer Marktgesellschaft erfolgt demnach die soziale Verantwortung, die in der Förderung der Gleichheitschancen besteht, über die soziale Gerechtigkeit, wie ich es nennen möchte.

Forum: Wie ließe sich in Frankreich Arbeit und Kapital über die neuen Informationstechnologien miteinander in Einklang bringen?

A. Minc: Kapital und Arbeit werden durch die Arbeitnehmerbeteiligung an dem Mehrwert miteinander versöhnt, die zwei mögliche Formen annehmen kann. In den Vereinigten Staaten ist jeder Bürger auch Aktionär, so dass der Arbeitnehmer in einem Unternehmen Aktien an einem anderen Unternehmen besitzen und seinen Anteil aus der Wertsteigerung beziehen kann. Aufgrund einer geringeren Verbreitung der Aktiengeschäfte als Anlageform, gibt es in Frankreich nur zwei Möglichkeiten der Arbeitnehmerbeteiligung: entweder über die Pensionsfonds, die einer langfristigen Umverteilung der Wertsteigerung entsprechen, oder über die Stärkung der allzu knappen Sparguthaben der Beschäftigen. Das ist der einzige Weg, bei den Kapitaleinnahmen für eine Umverteilung zu sorgen.

Forum: Ist die "unumkehrbare, unwiderstehliche und unaufhaltsame" Allmacht der durch die neuen Informationstechnologien beschleunigten Marktentwicklung Teil dieser "glücklichen Globalisierung", von der Sie in einem Ihrer früheren Bücher sprechen?

A. Minc: Ich interessiere mich für Tatsachen. Die Globalisierung ist eine unumkehrbare Grundtatsache, ebenso wie der Sieg des Marktes. Ob sie "glücklich" ist, wie ich in einem früheren Buch titelte? Ich sehe durchaus die negativen Begleiterscheinungen. Trotzdem ist es in meinen Augen unstrittig, dass die Bilanz rundum mehr als positiv ist und dass die positiven gegenüber den negativen Folgen überwiegen. So gesehen, ist der Freihandel ein Fortschrittsfaktor. Alle Wirtschaften, die von dem Marktwind profitiert haben, sind zwar erschüttert worden, erzielen jedoch höhere Wachstumsraten als die marktfeindlichen: Daran lässt sich nicht rütteln.

Dabei darf die Lehre aus dem Untergang des Kommunismus nicht einfach verdrängt werden. Im Grunde basierte der kommunistische wirtschaftspolitische Ansatz auf dem Gedanken, dass der Markt nicht ein Natur-, sondern ein Kulturzustand der Gesellschaft sei und dass es demnach Alternativen dazu gebe. Die Erfahrung hat allerdings gelehrt, dass der Markt sehr wohl einem gesellschaftlichen Naturzustand entspricht. Allerdings ist Markt kein Synonym für Dschungel! In Kulturgesellschaften gehen Markt und Rechtsregeln Hand in Hand. Ein Markt ohne Rechtsvorschriften ist ein Dschungel: Ein Blick nach Moskau genügt, um sich ein Bild davon zu machen. Rechtsvorschriften ohne Markt bedeuten allerdings Verwaltungsherrschaft: Auch hier ist Moskau Beispiel gebend. Es gehört zu den Eigenheiten der Kulturgesellschaften, darüber zu wachen, dass der Markt und die ihn begleitenden Rechtsvorschriften Hand in Hand gehen.

Forum: Solange keiner der beiden ins Hintertreffen gerät …

A. Minc: Das System funktioniert immer nach demselben Prinzip: der Markt geht voran und die Rechtsregel holt ihn wieder ein.

Übersetzung Forum (MT)


Bibliographie


- "www.capitalisme.fr" - Grasset 2000.
- "Spinoza, un roman juif" - Gallimard 1999.
- "Au nom de la loi" - Gallimard 1998.
- "La mondialisation heureuse" - Plon, 1997.
- "Louis Napoléon revisité" Gallimard, 1997.
- "Antiportraits" - Galimard, 1994.
- "Deux Frances ?" (avec Philippe Séguin) - Plon 1994.
- "La France de l'an 2000" (rapport au Premier ministre - Odile Jacob / La Documentation Française, 1994.
- "Contrepoints" (receuil d'articles) - Le Livre de Poche, 1993.
- "Le Nouveau moyen Age" - Gallimard, 1993.



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