Artikel 50 [Aufgaben]
Durch den Bundesrat wirken die Länder bei der Gesetzgebung und Verwaltung
des Bundes und in Angelegenheiten der Europäischen Union mit.
Artikel 51 [Zusammensetzung]
(1) Der Bundesrat besteht aus Mitgliedern der Regierungen der Länder,
die sie bestellen und abberufen. Sie können durch andere Mitglieder ihrer
Regierungen vertreten werden.
(2) Jedes Land hat mindestens drei Stimmen, Länder mit mehr als zwei Millionen
Einwohnern haben vier, Länder mit mehr als sechs Millionen Einwohnern
fünf, Länder mit mehr als sieben Millionen Einwohnern sechs Stimmen.
(3) Jedes Land kann so viele Mitglieder entsenden, wie es Stimmen hat.
Die Stimmen eines Landes können nur einheitlich und nur durch anwesende
Mitglieder oder deren Vertreter abgegeben werden.
Artikel 52 [Präsident, Geschäftsordnung]
(1) Der Bundesrat wählt seinen Präsidenten auf ein Jahr.
(2) Der Präsident beruft den Bundesrat ein. Er hat ihn einzuberufen, wenn
die Vertreter von mindestens zwei Ländern oder die Bundesregierung es
verlangen.
(3) Der Bundesrat faßt seine Beschlüßse mit mindestens der Mehrheit seiner
Stimmen. Er gibt sich eine Geschäftsordnung. Er verhandelt öffentlich.
Die Öffentlichkeit kann ausgeschloßsen werden.
(3a) Für Angelegenheiten der Europäischen Union kann der Bundesrat eine
Europakammer bilden, deren Beschlüßse als Beschlüßse des Bundesrates gelten;
Artikel 51 Abs. 2 und 3 Satz 2 gelten entsprechend.
(4) Den Außschüßsen des Bundesrates kÖnnen andere Mitglieder oder Beauftragte
der Regierungen der Länder angehören.
Artikel 53 [Anwesenheit der Regierungsmitglieder]
Die Mitglieder der Bundesregierung haben das Recht und auf Verlangen die
Pflicht, an den Verhandlungen des Bundesrates und seiner Ausschüsse teilzunehmen.
Sie müssen jederzeit gehört werden. Der Bundesrat ist von der Bundesregierung
über die Führung der Geschäfte auf dem laufenden zu halten.
Index - Grundgesetz für die Bundesrepublik Deutschland
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